„Ein bisschen Zuhause“ – Willkommenscafé im Martin-Niemöller-Haus

Jeden Freitag gibt es ein bisschen Trubel im Martin-Niemöller-Haus. Um 14 Uhr treffen ukrainische Helferinnen ein, sie rücken Tische zurecht, stellen Stühle auf, holen das Geschirr aus den Schränken, kochen Kaffee. Die Kuchenbäckerinnen kommen, die Freitag für Freitag unermüdlich fürs Café backen. Und kaum ist alles bereit, treffen schon die Gäste ein. Alte und Junge nehmen fröhlich Besitz von den Räumen, gruppieren sich um die Tische, plaudern. Lena setzt sich ans Klavier und spielt, spielt, spielt … . Die Kinder wissen Bescheid, dass sie in der Küche Helferinnen finden, die mit ihnen basteln.

Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine und der Flucht vieler Menschen hat sich die Kirchengemeinde Dahlem engagiert. Viele Gäste wurden in Familien aufgenommen, die sich um sie kümmerten. Gebündelt wird die Hilfe durch das im März 2022 kurzerhand gegründete Willkommenscafé, für das sich im Martin-Niemöller-Haus ein bestens geeigneter Platz bot. Inzwischen öffnet das Café an jedem Freitag zwischen 15 und 17 Uhr. Es ist zu einem wichtigen Treffpunkt für die Geflüchteten geworden. Die Menschen finden Gehör, Zuwendung, Unterstützung und Austausch. Zwei erst kürzlich dazugekommene Frauen sagen: „Wir wohnen jetzt in der Unterkunft in Tegel. Jeder Freitag ist ein Lichtblick für uns! Wir sind so froh, dass wir zum Willkommenscafé kommen können. Hier treffen wir Menschen mit dem gleichen Schicksal, erfahren Zuwendung und Hilfe. Danke allen, die daran mithelfen!“

Die Arbeit im Café ist ebenso vielfältig wie die Aufgaben, die daraus entstanden. Engagierte Gemeindemitglieder setzen sich mit den ukrainischen Gästen zusammen, die ihr Deutsch in der Praxis üben wollen. Das Ukraine-Team vermittelt Schul- und Kindergartenplätze sowie Feriencamps, psychologische Unterstützung, Umzugshilfe, Begleitung zu Behörden und Ärzten und wirbt über eine Spendenaktion mehr als 30 Fahrräder ein. Es gestaltet Benefizkonzerte, Feste, Basare, füllt zighundert Formulare aus, organisiert regelmäßig kostenfreie Eintrittskarten über das Konzerthaus Berlin. Sommerfest und Weihnachtsfeier, Gedenken an den Jahrestag des Kriegsbeginns gehören ebenso dazu wie Gartenarbeit im Martin-Niemöller-Haus, Adventskranzbinden oder Hilfe bei Gemeindefesten. Eine Zusammenarbeit mit der Diakonie, den Johannitern oder dem Johannesstift Spandau wurde begründet. Dazu die täglich im Chat gestellten Fragen des Lebens in einem fremden Land – die Aufgaben gehen einfach nicht aus!

So können Sie helfen, wann immer Sie es zeitlich einrichten können:

– Kuchenspenden für das Willkommenscafé

– Von der Grammatik zur Praxis. Einfache deutsche Unterhaltungen mit Ukrainerinnen

– Unterstützung bei der Café-Organisation

Wenn Sie sich einbringen wollen, genügt eine Mail an das Ukraine-Team

 

Ihr Team des Willkommenscafés